Black Hammer
Eine Gruppe ehemaliger Großstadt-Superhelden lebt inkognito auf einer Farm irgendwo im Mittleren Westen der USA. Schnell wird klar, dass die einst strahlenden Kämpfer für das Gute jede Menge persönlichen Ballast mit sich herumschleppen – und dass hinter der vermeintlichen Kleinstadtidylle dunkle Geheimnisse lauern. Mit „Black Hammer“ verknüpft Jeff Lemire Elemente des realistisch grundierten Independent-Comics und des Superhelden-Abenteuers so geschickt wie unterhaltsam. Die kongenialen Zeichnungen von Dean Ormston kombinieren die Superhelden-Ästhetik des Golden Age mit der differenzierten Personenzeichnung des Autorencomics. Dave Stewarts fein abgestufte Farbgebung vervollständigt das Bild. Die Superkräfte der Helden sind hier, wie oft bei Lemire, nur eine Metapher für individuelle Stärken und Schwächen seiner sehr menschlichen Figuren. Die Schlachten der Vergangenheit tauchen nur noch als Erinnerungen auf, stattdessen stehen die Gruppendynamik der kleinen Schicksalsgemeinschaft, persönliche Konflikte und die Suche nach einer Erklärung für ihre rätselhafte Lage im Vordergrund – und die Dialoge bestechen bei all ihrer Ernsthaftigkeit immer wieder auch durch Ironie und Humor.