Tracht Man
Das Gute an „Tracht Man“ ist, dass man sich nicht lange mit der Frage aufhalten muss, ob das Ganze womöglich ernst gemeint ist und vielleicht nur vermeintlich ironisch rüberkommt. Bei deutschen Superhelden-Comics ist das regelmäßig die Gretchenfrage, die fast nie gänzlich beantwortbar scheint. Bei „Tracht Man“ befinden wir uns dagegen auf der sicheren – eindeutig parodistischen – Seite und können uns jede Grübelei sparen, die einem eh nur den Spaß an diesem Riesenklamauk vermiesen würde. Denn was Christopher Kloiber hier erschaffen hat, ist eine Riesengaudi sowohl für Altbayern wie auch Preußen und lässt kaum ein Klischee aus – bis hin zum Superkräfte verleihenden Biergenuss, wenn es gilt, einem Schurken wie dem Saupreiß eine „Tracht“ Prügel zu verpassen. Und dann residiert der Schöpfer der Serie mit seinem Verlag Plem Plem Productions ironischerweise auch noch in Franken, was jetzt lieber nicht allzu konsequent hinterfragt werden sollte.