Der große böse Fuchs
Mit minimalistischem Strich und lavierender Farbigkeit zeichnet der Franzose Benjamin Renner die Fabel vom großen bösen Fuchs. Die Bemühungen des Protagonisten, der Schreck des Hühnerhofes zu sein, scheitern an den kuragierten Hennen – und seiner eigenen Unfähigkeit. Die Ausbildungsversuche des bösen Wolfes, einen furchteinflößenden Gesellen aus dem Fuchs zu machen, scheitern ebenfalls. So stachelt der Wolf ihn an, des Nachts Eier zu stehlen, um sich nicht nur noch von Steckrüben ernähren zu müssen. Der Diebstahl gelingt, doch muss der Fuchs nun die Eier ausbrüten und sich als Mutter betätigen. Die geschlüpften Küken erkennen ihn gleich als ihre „Mama“ an und eine große gegenseitige, vom Fuchs zunächst nicht eingestandene Liebe entbrennt. Gegen alle Angriffe von außen – z. B. im Pelz des bösen Wolfes –, gegen alle politischen Entscheidungen – wie sie auf dem Hühnerhof gefällt werden – verteidigt der Fuchs seine Küken und lässt sich schließlich von den feministischen Hennen als eine Art Punchingball zu Trainingszwecken missbrauchen – nur um bei seiner Brut sein zu können.
Die Geschichte über die Liebe von Eltern zu ihren Kindern und umgekehrt wird von Renner in höchst humorvoller Weise erzählt. Die wunderbaren Zeichnungen lassen sämtliche Gefühlsregungen – trotz aller Reduziertheit – bestens nachverfolgen und miterleben. Ein großer und tiefgründiger Spaß für Eltern und ihre Küken.