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Der Ursprung der Welt

© Liv Strömquist / avant-verlag

Der Ursprung der WeltvonLiv Strömquist

Übersetzung: Katharina Erben

avant-verlag

Leseprobe

Das Problem seien nicht die Männer, die sich nicht für das weibliche Geschlechtsorgan interessierten, behauptet Liv Strömquist etwas überraschend zu Beginn von „Der Ursprung der Welt“, sondern diejenigen, die ein zu großes Interesse dafür entwickelt hätten – und präsentiert die Top Ten der Frauenmissversteher. Männer wie der Arzt und Cornflakes-Erfinder John Harvey Kellogg und der Theologe Augustinus hätten dazu beigetragen, dass die Vulva als unrein und Quelle zahlreicher Krankheiten stigmatisiert und deshalb oft verstümmelt, beschnitten oder gar mit Säure behandelt wurde…
Nach dieser Einführung hebt die 1979 geborene Schwedin an zu einer umfassend recherchierten, mit feministischer Verve und ätzendem Sarkasmus vorgetragenen Kulturgeschichte der Vulva, die nicht zuletzt auch davon erzählt, wie die weibliche Sexualität jahrhundertelang unterdrückt, pathologisiert und für minderwertig erklärt wurde. Diese Auseinandersetzung mit dem weiblichen Feuchtgebiet ist alles andere als trocken: „Der Ursprung der Welt“ ist ein ebenso unterhaltsames wie informatives, von schrillem Humor und aufrichtiger Empörung getränktes Pamphlet.