Esthers Tagebücher
Esther ist zehn und ein ganz normales Mädchen. Und doch ist sie die Protagonistin einer ungewöhnlichen Comic-Serie. In „Esthers Tagebücher“ wird der 1978 geborene franko-syrische Comic-Autor Riad Sattouf die Tochter eines befreundeten Paars bis zu ihrem 18. Geburtstag begleiten und Jahr für Jahr aufzeichnen, was sie ihm erzählt. Der erste Band umkreist Esthers Schule, beste Freundinnen und ausgewählte Feindinnen, den schwierigen älteren Bruder und andere doofe Jungs, Klamotten und den Traum vom eigenen iPhone, Pop- und Reality-TV-Stars, er umkreist auch das Mobbing auf dem Pausenhof, Rassismus, Neid und Eifersucht … Mit anderen Worten: Esther erzählt uns den ganz normalen Irrsinn und die konstante Überforderung im Teenager-Alltag. Beschönigungen? Niedlichkeiten? Nein, Riad Sattouf ist auch in diesem Mädchenkosmos der genaue, scharfe, satirische Beobachter, den man aus anderen Comics wie dem autobiografischen „Der Araber von morgen“ kennt. Dabei bleibt Sattouf konsequent in Esthers Perspektive. Esthers gleichermaßen naiver wie kritischer Blick entlarvt viele Ungereimtheiten, Widersprüche und Absurditäten – und darin liegt viel Potenzial für haarsträubende Komik.