Herbst in der Hose
Ein Buch über die Schattenseiten des männlichen und menschlichen Alterns, dessen Lektüre große Freude bereitet? Sowas schaffen nicht viele Autoren und Zeichner. In „Herbst in der Hose“ zeigt Ralf König ein weiteres Mal, wie gut er die Menschen und ihre Schwächen kennt. Die Dialoge bestechen durch pointierte Lebensnähe; in den Zeichnungen vermittelt König mit minimalen Variationen in den Gesichtern seiner Hauptfigur die ganze Bandbreite menschlicher Gefühle. Dank eines klug zusammengestellten Figurenensembles unterschiedlichen Alters, Geschlechts und sexueller Orientierung gibt es eine große Vielfalt an Zugängen zum Thema. König schafft es, sogar eigentlich pointenlosen Episoden durch gutes Erzähl-Timing noch eine Pointe zu verpassen. Und von alles andere als unterhaltsamen Besuchen bei den Eltern im Altersheim erzählt er mit so viel Witz und Einfühlungsvermögen, dass es nicht nur eine Freude, sondern auch ein großer Trost ist.